Freut euch des Labenz!
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k’lautern (V.)
Eine schriftsprachliche Abkürzung mündlich verwenden, z.B. M’gladbach, D’dorf oder eben K’lautern.

 

Kabelhorst, der
Elektrikergehilfe.
Wayne

 

Kabelsketal, das
Entsteht aus jedem Kabel, das man fein säuberlich aufgerollt zur Seite legt und nicht mehr berührt, bis man es wieder verwenden will und sich wundert, warum man erst mal eine halbe Stunde entknoten muss.
Dennis

 

Kabul, das
Beunruhigendes Endstück einer Stromleitung, das bei Renovierungsarbeiten in einer Altbauwohnung hinter einer heruntergerissenen Tapete entdeckt wird, aus dem historischen Unterputz herauszuwachsen scheint und meist mit porösem Klebeband „isoliert“ ist. Die Entdeckung eines Kabuls verursacht neben einer kurzen Panikattacke einen dünnen Schweißfilm auf Stirn und Handflächen und führt zu der Erkenntnis, dass an eine Fortsetzung der Arbeiten frühestens nach ausgiebigen Tests mit einem Spannungsprüfer zu denken ist.
Marko Kolm

 

Kafering, das
Fehlbedienung einer Filterkaffeemaschine im Zustand des frühmorgendlichen Koffeinentzugs. Zu den abwechslungsreichen und auch kombiniert vorkommenden Ausprägungen gehören u.a.: kein Wasser, doppelte Wassermenge, kein Filter, Filter vom Vortag dringelassen, kein/zuviel/zuwenig Kaffeepulver, Kanne noch voll/nicht untergestellt/nicht zugeschraubt, Schalter nicht betätigt.
Felix Hoffmann

 

Käferling, der
Zoologisch umfassende Übersetzung des vieldeutigen englischen bug, das neben einem Käfer auch eine Wanze und ähnliches „Geziefer“, insbesondere verschiedene Schnabelkerfe, bezeichnen kann.
Simon Putzhammer

 

Kafling, der
Jemand, die oder der ein Leben lang den soziokulturellen Stallgeruch ihrer bzw. seiner Heimat nicht los wird.
Simon Putzhammer

 

Kagel, der
Einzahl von Kegel (Pl.)
Conrad

 

Kaina, die
Frau mit Mordgelüsten gegenüber ihrer Schwester. In der patriarchalisch-literarischen Tradition gern von narzisstischer Kränkung umgedeutet auf den platten Neid um den Bräutigam. Veranschaulicht in Variationen von The Twa Sisters.
Simon Putzhammer

 

Kainrathschlag, der
Teil einer Strategie im Verlauf von Erbschaftsstreitigkeiten. Man gibt einen scheinbar gutgemeinen Tipp, wie sich ein naher Verwandter verhalten sollte, mit dem tatsächlichen Ziel, ihn völlig in die Knie zu zwingen und von jedem Vorteil auszuschließen. Diese Taktik wird oft auch dazu benützt, um Arbeitskollegen zum eigenen Nutzen ins berufliche Verderben zu schicken.
Marko Kolm

 

Kaiserslautern, das
Äußerung aus dem Munde Franz Beckenbauers, die durch besondere geistige Schlichtheit herausragt und vielleicht gerade deshalb beim Volk gut ankommt.
Günter

 

Kakau, der
Ein Schüler, der immer, wenn er mit etwas Neuem konfrontiert wird, erst mal sagt: „Was is’n des für’n Scheiß“. In jeder Klasse gibt es mindestens einen Kakau.
Klasse 11c

 

Kalberschnacke, die
Gebärfreudige Landpomeranze, die einem bei jeder Gelegenheit (Arztwartezimmer, Schlange beim Bäcker etc.) uninteressante Anekdoten über ihren Nachwuchs aufschwatzt.
Carsten

 

kalkofen (V.)
(kalkuf, kalküfe, kalkofen) Sich im Fernsehen übers Fernsehen lustig machen. Beispiel: Switch Reloaded kalkoft.
Yannick Schneider

 

Kalkreuth, das
Sammelbegriff für Kurorte mit weit überproportionalem Rentneranteil (zum Beispiel Baden-Baden).
Günter

 

kallinchen (V.)
(kallanch, källänche, kallanchen) Versuchen, einen nicht existenten weiblichen Gegenpart zu einem männlichen Vornamen zu finden.
Yannick Schneider

 

Kallnach, das
Der Stoßseufzer, den man nach einem viel zu langen Telefonat mit einer anstrengenden Person ausstößt.
Yannick Schneider

 

kalscheuren (V.)
Vorgang, der bei langjährigen Fahrern einer → Kauermühle zur → Pfaffenrode führt.
Wayne

 

Kaltbächle, das
Das, was im Badezimmer aus der Dusche kommt, wenn in der Küche jemand warmes Wasser laufen lässt. Vgl. → Kannenbrühl
Wayne

 

kaltenleutgeben (V.)
Testamentarisch festlegen, dass der eigene Körper nach dem Tod der Wissenschaft zur Verfügung gestellt werden soll. S.a. → guntershagen
Marko Kolm

 

Kaltenwag, die
Zeiteinheit: Beschreibt die Dauer, für die Menschen mit angehaltenem Atem bis zur Hüfte im kalten Wasser eines Sees oder Meers stehen und sinnieren, ob sie es überleben würden, tiefer einzutauchen.
Yannick Schneider

 

Kaltrum, der
Ein Wasserhahn, aus dem immer kaltes Wasser kommt, egal, wie herum man den Hebel dreht. Siehe auch → Kippel.
Yannick Schneider

 

Kalübbe, die
Berühmtes Zitat, das so nie gefallen ist, z.B. „Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger“, „Harry, hol schon mal den Wagen“ oder „Beam me up, Scotty!”
Wayne

 

Kamtschatka, das
Verzögerung zwischen Bild und Ton beim Skypen.
Carsten

 

känerkinden (V.)
Sich an Fragen erinnern, die man sich in der Kindheit immer gestellt hat und nun selber beantworten kann. Beispiele: „Wie kann Papa nur dieses bittere Bier trinken?“ – Man gewöhnt sich an alles. „Was erhält man, wenn man Dihydrogenmonoxid mit Saccharose, 3-Carboxy-3-Hydroxyglutarsäure, Hexuronsäure und Dihydrogencarbonat mischt?“ – Zitronenlimo.
Nadine

 

Kannenbrühl, der
Der Schmerz unter der Dusche, wenn das Wasser plötzlich kochend heiß wird, weil in der Küche jemand einen Krug mit kaltem Wasser zapft. Vgl. → Kaltbächle
Wayne

 

Kapitelholz, das
Das Holz, das man beim Buchdruck einspart, indem man unnötige Romanlängen vermeidet, weil man sich auf Marcel Reich-Ranicki besinnt. Auch wissenschaftliche Publikationen, die nur Punkte und keine Erkenntnis bringen, nicht zu veröffentlichen, bringt der Welt Kapitelholz, wenn es auch die Karriere erschwert.
Simon Putzhammer

 

kappeln (V.)
Beim Durchsuchen seines → Waldkappels zu keinem vernünftigen Ergebnis kommen. „Wo bleibt denn Tom?“ – „Der kappelt, es kann sich nur noch um Stunden handeln!“
Wayne

 

karawanken (V.)
Bezeichnet die Gangart eines Kamels.
Yannick Schneider

 

Karft, das
Abgestandenes Ketchup, das sich in zähen Krusten spröden Glibbers an der Innenseite der Flaschendeckel absetzt.

 

karrösten (V.)
Zubereitung diverser Snacks auf dem Motorblock.
Carsten

 

karteningken (V.)
(ningt Karte, nanga Karte, nung gekarten) Straßenatlanten und Online-Kartendienste auf der Suche nach möglichst absurden → Ústí nad Labem durchforsten. S.a. → labehn
Yannick Schneider

 

Karthago, das
Vermutlich aus der altehrwürdigen Kunst des Origami abgeleitete Technik, einen Bogen Papier so platzsparend und komplex wie möglich zu falten, dass nach erstmaligem Entfalten der ursprüngliche Zustand unmöglich wieder hergestellt werden kann. Stattdessen produziert man bei jedem Versuch unweigerlich ein mehr oder weniger unförmiges → Karthoum. Die hohe Kunst des Karthago beherrschen heutzutage hauptsächlich die Hersteller von Straßenkarten und Beipacktexten für Medikamente.
Marko Kolm

 

Karthan, der
Der Typ Mensch, der sämtliche Kinokarteneinkäufe für das kommende Jahr für alle Verwandten, Kollegen und Freunde auf einen Schlag erledigt, zur Stoßzeit und an der einzigen Kinokasse, an der man telefonisch reservierte Karten abholen kann, und sich dabei vom Kassenpersonal ausgiebigst in allen cineastischen Fragen beraten lässt. Karthane treten grundsätzlich paarweise auf, was für zusätzliche Uneinigkeit und Diskussionen sorgt.

 

Karthoum, das
Der klobige Papierfetzen, zu dem eine Straßenkarte oder ein Medikamenten-Beipacktext mutiert, wenn man versucht, das jeweilige Ding nach erstmaligem Gebrauch wieder zusammenzufalten, um es im Auto-Handschuhfach oder in der Medikamentenschachtel zu verstauen. S.a. → Karthago
Marko Kolm

 

Kartlow, das
Ein defektes Bobbycar oder Dreirad, das als Warnung vor spielenden Kindern am Straßenrand angebracht wird.
Felix Hoffmann

 

Karwendel, der
Straße mit stetiger Steigung, die um einen Berg herumführt und vor dem Gipfelkreuz endet.
Bernd Eberhard

 

Karwitz, der
Vorösterlicher Joke mit schwacher Pointe.
Bernd Eberhard

 

Karze und Garze, der/die
Zwei Kinder in einer Schulklasse, die denselben Vornamen tragen, beste Freunde sind und darum nebeneinandersitzen, sodass auf die Nennung ihres Vornamens immer ein „Welcher?!“ folgt.
Yannick Schneider

 

Kassau, die
Jemand, der trotz Erwartungshaltung des Vordermannes keinen → Trennewurth zwischen seine und dessen Waren plaziert.
Claudia Hankel & Nora Harbach

 

Kasselvitz, der
Das Gefühl der Überraschung, das sich einstellt, wenn die Supermarktkasse einen weit höheren Betrag für die Ware anzeigt als im Laden ausgepreist.
Amelie Zapf

 

Kastellaun, der
Im Mittelalter der eine entmannte Burgbewohner, der für die Wartung der Keuschheitsgürtel der Burgfräuleins zuständig war.
Wayne

 

Katzenhüll, der
Geschmackloses, pelzartiges Damenoberbekleidungsstück (auch in Teilapplikationen), das bevorzugt in Kombination mit strassbesetzten Plastegürteln und weißen Stiefeletten getragen wird und der Dame das irrige Gefühl verleiht, besonders sexy auszusehen. In Düsseldorf, Las Vegas und Mallorca häufiger zu sehen als anderswo.
Günter

 

Kauermühle, die
Minimalistisches Fortbewegungsmittel, vierrädrig (Fiat 500, Morris Mini, Goggomobil, Smart) oder zweirädrig (Mofa, Mokick, Kawasaki, Kinderfahrrad), in/auf denen man sitzt wie der Affe auf dem Schleifstein.
rapiñac & R. Elrahl

 

kaufbeuren (V.)
In Ermangelung des Einkaufszwettls (→ Zwettl) wahllos irgendetwas einkaufen, was der ursprünglichen Planung des Abendessens vollkommen entgegenläuft.
Karsten Fleischer

 

kauffern (V.)
In einem Anfall von → Kaufungen einen Artikel im Sonderangebot erwerben, um ihn daheim im Schrank neben ein identisches, ungebrauchtes Exemplar aus der letzten Werbeaktion zu stellen. Evolutionsbiologen sehen hierin eine Parallele zum ungesunden Drang des menschlichen Körpers, über den momentanen Bedarf hinaus Nährstoffe zu speichern.
Felix Hoffmann

 

kauflanden (V.)
Mit dem Flugzeug in der globalisierten Waren-Wunderwelt von Duty-Free-Shops und sonstigen Konsumangeboten eines Flughafens ankommen.
Simon Putzhammer

 

Kaufnitz, der
Die Masse der in der Euphorie über einen plötzlichen, unerwarteten Geldregen (s.a. → lottengrün) käuflich erworbenen Gegenstände, die man nach genauerer Überprüfung des Kontostandes sofort wieder veräußern möchte, aber leider nicht los wird.
Sigi T.

 

Kaufungen, die (Pl.)
Krampfartiges Anfallsleiden, tritt bevorzugt beim wöchentlichen Durchblättern der Aldi/Lidl-Prospekte oder der zeitnah nach Erwerb eines niegelnagelneuen Handys erfolgenden Ankündigung eines besseren Modells auf.
Carsten

 

käuksern (V.)
Ein Bedürfnis vieler Männer: bei öffentlichen Toiletten die braunen Streifen wegpinkeln.
LiGo

 

Kaule, die
Neu gewonnene Liebschaft, die auf intensives → Kössen in der Öffentlichkeit besteht. In den seltensten Fällen hält eine Beziehung zu einer Kaule länger als drei Wochen, weil es einem langsam peinlich wird. Finden sich jedoch zwei Kaulen, ist eine lebenslange glückliche Beziehung verblüffend einfach und einmütig zu gestalten.
Karsten Fleischer und Kilian Evang

 

Kaulstoß, der
Elementare Bewegung in einem Schwimmstil ähnlich der Fortbewegung einer Froschlarve, der bereits Hinterbeine gewachsen sind.
R. Elrahl

 

Kaunowa, die
Noch nie zuvor erfahrenes Geschmackserlebnis.
Karsten Fleischer

 

Kemnath, der
Von innen verschließbarer Sarg für Misanthropen
Manuel Kunst

 

Kempenich, der
Ein Mensch, der sehr gerne verreist, dabei aber grundsätzlich auf der Unterbringung in Luxushotels besteht.
Sigi T.

 

Kendenich, der
Person, deren bloßer Anblick auf etwa 100 Meter Entfernung einen dazu verleitet, die Straßenseite zu wechseln, nach dem Notausgang der Lokalität zu suchen, in der man sich gerade befindet usw. Wird man trotzdem von dieser unsäglichen Person erwischt und mindestens eine halbe Stunde zugelabert, während sich sämtliche Freunde und Bekannten deutlichst von einem selbst räumlich distanzieren, so entschuldigt man sich nachher bei den Flüchtigen mit schweißnasser Stirn mit den Worten: „Ich kenn den/die nicht.“
Karsten Fleischer

 

Kendl, der
Eine Person, mit der man in einem sozialen Netzwerk über zwei gemeinsame Freunde verbunden ist, die sich gegenseitig nicht kennen.
Yannick Schneider

 

Kettwig, das
Geräusch, das eine sich bei 30 km/h vom Zahnkranz lösende Fahrradkette verursacht.
Carsten

 

Kibling, der
Mensch, der sich in Ansammlungen, wo es vermeintlich etwas Interessantes zu sehen gibt, so vordrängt, dass er anderen die Sicht nimmt.
Günter

 

Kickwiet, der
Zwang für Personen des öffentlichen Lebens, sich aus PR-Gründen demonstrativ für Fußball zu begeistern.
Felix Hoffmann

 

Kierspe, die
Steinobstkern, Karamellbonbon oder Nussschale als Ursache für eine umfangreiche dentalmedizinische Grunderneuerung. Gemeinhin auch als Gebissmine bekannt. S.a. → steinen
Carsten

 

kiesen (V.)
Ohne die geringste Anstrengung und ohne auch nur in Ansätzen einen Finger zu rühren sehr viel Geld verdienen.
Sigi T.

 

Kießling, der
Elternteil, der von seinem Kind am Kiesstrand eingegraben wurde.
Manuel Kunst

 

Kiffis, die (Pl.)
Leute, die unregelmäßig Cannabis konsumieren.
Finn und Ramon

 

kilb (Interj.)
(lautmalerisch) Der letze Laut eines Spatzen, der sich an einer Pfanne Reisfleisch verschluckt hat, bevor er als klinisch tot erklärt werden muss.
hannah

 

Kinzigtal, das
Die Rille, die die Kinne mancher Menschen senkrecht teilt.
Yannick Schneider

 

Kippach, der
Effekt, der nur beim Abstellen eines Sackes, einer Tüte oder einer Tasche auftritt: Beim ersten Versuch, das besagte Behältnis an eine Wand anzulehnen, kippt es von der Wand weg. Erst eine Drehung von 180° um die vertikale Achse schafft Abhilfe und das Behältnis lehnt sicher an der Wand. Da sich aber der Inhalt eines Sackes, einer Tüte oder Tasche bei jedem Anheben leicht verschiebt, tritt der Kippach danach erneut auf.
Alexander B. Strunk

 

Kirchscheidungen, die (Pl.)
Das, was der Papst bisher immer zu verhindern wusste...
Wayne

 

Kirchschlag in der Buckligen Welt
Arbeitstitel für eine geplante Neuverfilmung von Notre Dame de Paris durch Wim Wenders, die auf Wunsch des Studios mit zusätzlichen Actionszenen von Roland Emmerich versehen wird.
Felix Hoffmann

 

Kirkby Stephen, der
Ein Werbetexter, der sich die appetitvernichtenden Beschreibungen auf Müsliverpackungen ausdenkt, z.B. „knuspriges Getreide-Kakao-Extrudat“ oder „gepuffte Weizenkost“.
Yannick Schneider

 

Kirkel, der
Beliebtes Mitbringsel klingonischer Föderations-Touristen.
Theo

 

Kissing, das
Erste Stufe des → Petting, der das → Titting folgt.
Stollentroll

 

Kitzladen, der
Ein großes Ladenlokal z.B. einer Entrümpelungsfirma oder einer eBay-Agentur, das zunächst viele Wochen lang bis auf einen Schreibtisch und einen alten Flipperautomaten völlig leer ist, sich dann aber beim ersten größeren Auftrag schlagartig mit allem erdenklichen Krempel füllt.

 

Kladrum, das
Der Zustand furioser Wut, in dem man den vor wenigen Minuten mühsam formulierten und durch einen Computerfehler oder eine Unachtsamkeit verloren gegangenen Text aus dem Gedächtnis noch einmal tippt. Im Baltrum werden absolute Rekordanschlagraten erzielt.

 

Klagenfurt, die
Die Flucht des nächtlich heimkehrenden Mannes vor der klagenden Ehefrau auf die Wohnzimmercouch.
Tom

 

Klamp, der
Der Haken, mit dem Klapptische in Flugzeugen, Zügen und Reisbussen an der Lehne des Vordersitzes festgehalten werden.
Yannick Schneider

 

Klandorf, das
Hauptsitz einer Sekte, die sich unauffällig zusammenrottet.
johannes

 

Klapperwald, der
Slapstickhafter, unsanfter Aufprall von in einer Gruppe (Stadtführung, Nachtwanderung, Marathonläufer, Einbrecherbande o.ä.) hintereinander laufenden oder schleichenden Personen, wenn der Vordermann abrupt stehenbleibt. Umgangssprachlich wird der Begriff auch verniedlichend für eine Massenkarambolage auf der Autobahn verwendet. Ein Klapperwald gehört ebenso wie die → Zuggelrade zu den entwürdigendsten Anblicken, die die menschliche Kultur hervorgebracht hat.
Carsten

 

Klappholz, das
Eine mörderische zweiflügelige Schwingtüre. Führt, wenn sie von mitteldichten Menschenmengen passiert wird, häufig zum → Viersen.

 

Klein-Amerika, das
Das fiktive Land, in dem die Menschen britisches Englisch sprechen und Teile des Dekors britisch sind, das aber ansonsten viel mehr mit den USA gemeinsam hat. Viele populäre Fernsehserien, z.B. The End of the F***cking World oder Sex Education, spielen in Klein-Amerika.

 

Kleinenglis, das
Ein falsch aus dem Englischen übersetztes Fremdwort, z.B. Monotonizität nach monotonicity (eigentlich: Monotonie).
Yannick Schneider

 

Kleingsenget, das
Das Fetzchen Stoff, in den sich einige Damen zu zwängen versuchen, wenn sie mal schick ausgehen wollen. Der Versuch benötigt circa eine halbe Stunde Zeit und endet mit der Feststellung, dass man in dem Kleingsenget keine Luft mehr bekommt. Es wird dann auf den → Großschloppen ausgewichen.
Karsten Fleischer

 

Klein-Klemm, der
Urologischer Befund bei fahrradfahrenden Männern. Ein Zusammenhang mit dem Bevölkerungsrückgang in Münster ist bisher nicht wissenschaftlich erwiesen.
Felix Hoffmann

 

Klein Klev, das
Ein falsch verwendetes Fremdwort, das einen Versuch, intellektuell zu wirken, zum Scheitern bringt.
Yannick Schneider / Kilian Evang

 

Klein-machnow (Imp.)
Flehentlicher bilingualer Stoßseufzer eines Elters beim offensichtlich verfrühten Toilettentraining seiner Brut.
Carsten

 

Kleinmürbisch, das
Ein Teller mit schwer verdaulichen Überresten eines zwei Wochen alten, sorgfältig getrockneten und geschredderten → Kudlhubs, als Probierhäppchen für ahnungslose Laufkundschaft auf der Verkaufstheke einer Dorfbäckerei drapiert.
Carsten

 

Klein Partwitz, der
Druckausgabe eines Liedes, die für Musiker weitgehend unbrauchbar ist, da der Verlag die Tonart geändert hat, wichtige Teile fehlen und eine fehlerhafte Version der Gesangsstimme in den Klavierpart eingearbeitet wurde. Wennn ein berühmter Interpret eine CD mit atemberaubenden Neuinterpretationen herausbringt, werden die Klein Partwitze unverändert als „offizielles Songbook“ nachgedruckt und teuer verkauft.
Felix Hoffmann

 

Klein-Schein, der
Fachbegriff aus der Notaphilie. Bezeichnet Banknoten mit einem einstelligen Nennwert.
Alexander B. Strunk

 

Kleinurleben, das
Jene Form von niederer Flora, die sich zeigt, wenn man einen älteren Kühlschrank einfach mal zwei Wochen lang vom Netz nimmt. Um der Definition des Kleinurlebens wirklich zu genügen, darf selbige Flora nicht etwa Lebensmittelgrundlage haben, sondern sie muss scheinbar aus dem Nichts kommen und sich von Aluminium und Plastik ernähren.
Pengoblin

 

Kleinweichs, die (Pl.)
Die kleinen, weichen Kügelchen, die man aus → Gebroth geformt hat, um sie dann entweder zu essen oder zu Kunstwerken zu formen (→ Innerhartsberg).
Nadine

 

Kleinwelka, das
Das enttäuschende Ergebnis des ersten Versuchs, mittels dreier Balkonkästen zum Gemüse-Selbstversorger zu werden.
Ranunkel

 

kleinwinsen (V.)
Jemanden so lange mit niedlichen Winsel- und Japsgeräuschen umlagern, bis der/diejenige klein beigibt und das tut, was man möchte.
Pengoblin

 

Klemm, das
Gegenstand in einer Position, aus der er nicht herauszubefördern ist und in die er nach den gängigen physikalischen Gesetzen auch nie hätte gelangen können. Literarisches Beispiel: Das Sofa in Douglas Adams’ Der elektrische Mönch.

 

Klettplatz, der
Der Bereich in einem Kindergarten, in dem die Kinder ihre Schuhe aus- und später wieder anziehen. Schauplatz zahlreicher Diskussionen am Morgen und Verwechslungen am Nachmittag. Benannt nach dem vorherrschenden Verschlusssystem.
Alexander B. Strunk

 

Kleutsch, das
Die Sprache, in der die Dialogfenster z.B. aus dem Amerikanischen oder Chinesischen übersetzter billiger Computerprogramme abgefasst sind. Sie wird nur von einer kleinen Gruppe verhinderter Literaturübersetzer geschrieben, die vor ihrem jetzigen Brotjob noch nie näher mit Computern in Berührung gekommen waren, und wird nur von einer noch kleineren Gruppe informatisch versierter Menschen mit hohem Einfühlungsvermögen ansatzweise verstanden.

 

kleve (Adj.)
Hartnäckig und ohne plausiblen Grund haftend. „Karl ärgerte sich über den kleven Kaugummi an seinem Schuh“, „Eigentlich liebte er Susanne überhaupt nicht, sie war nur zu kleve“, „Über den Direktor kursierte die kleve Behauptung, er habe weder Abitur noch Geburtsurkunde.“
Tobias Kölling

 

Klink, das
Das befriedigende Klicken einer Türklinke, die vorher nur halb eingerastet war und jetzt endgültig zugezogen wird.

 

Klinkum, das
Morbider Krankenhausflurgeruch, der sich daheim durch Lagerung von → Schrinen simulieren lässt.
Felix Hoffmann

 

Klipschen, das
Betonklippe über der Rampe zu einer FußgängerunterführungStraßenbauliches Merkmal, das von waghalsigen Jugendlichen absichtlich und von allen anderen versehentlich für kurze, oft schmerzhaft endende Flugerlebnisse genutzt wird.
Felix Hoffmann

 

KLITMØLLER
Ein Vibrator aus dem Erotik-Sortiment von IKEA.

 

Klitschmar, der
Das, was Eltern beim Betreten des Badezimmers erleben, wenn ihr Kind endlich herausgefunden hat, dass Baden gar nicht eklig ist, sondern dass man vielmehr mit Wasser und Seifenschaum so herrliche Spiele spielen kann wie „Der Angriff des Unterwassermonsters“ oder „Eisberg voraus!“
Pengoblin

 

kloch (Adj.)
Beschreibt die Mischung aus Entsetzen und Scham, die sich einstellt, wenn jemand voller Elan zur Toilette stürmt, die Tür aufreißt und dort schon eine andere Person sitzt, die es – wenn sie wieder klar denken kann – bereut, die Tür nicht abgeschlossen zu haben. Achtung: Ist man der Toiletten-Invasor, sagt man: „Es war so kloch!“ Ist man allerdings derjenige, der mit heruntergelassenen Hosen auf der Schüssel sitzt, sagt man: „Ich fühlte mich so kloch!“ Verwendet man das Wort falsch, kann es zu Missverständnissen kommen – wenn man denn so schamlos mitteilungsbedürftig ist, diese Geschichte weiterzuerzählen.
Nadine

 

Kloddram, das
Leidvolle Szene, die sich an einem wohlbekannten Örtchen hinter verschlossener Tür abspielt. Akustische Zeugen erhalten durch verräterische, dumpfe Geräusche und leises Jammern ausreichend Interpretationsstoff, um sich das Geschehen lebhaft in allen Farben und Gerüchen auszumalen.
Marko Kolm

 

Klohub, der
Sanitärtechnisches Maß der Spüleffektivität, berechnet sich aus dem Spülkastenvolumen, Länge und Durchmesser des Fallrohres in Abhängigkeit von der Flach- bzw. Tiefspülerkonstanten. Man konsultiere hierzu auch den HaustechnikDialog.
Carsten

 

Klopodia, die
Sammlung verschiedener Schriftstücke zur Toilettenlektüre.
Carsten

 

Kloppbamms, das
Eine Produktbezeichnung, die so albern ist, dass man es nur im Selbstbedienungsladen, unter sprachlichen Distanzierungsstrategien oder unter Qualen kaufen kann.

 

Klotzsche, die (Pl.)
Überdimensionales Schuhwerk jugendlicher Subkulturen und Modeströmungen.
Günter und Kilian

 

kmehlen (V.)
Spezielle Rührbewegung bei der Zubereitung eines Kuchenteigs. Wird nur von Menschen im Alter bis zu 5 Jahren beherrscht.
myrna

 

knau (Adv.)
Knau groß genug ist eine Öffnung, in die der dafür vorgesehene Gegenstand mit viel Ächzen und Drücken hineinpasst, etwa ein Dübel in ein Bohrloch, eine CD auf einen → Knogl oder eine Dame in ein → Kleingsenget. Wendungen: „Knau richtig!“, „Das passt knau!“
Yannick Schneider

 

knauten (V.)
Kaum mehr gebräuchliche traditionell deutsche Hausfrauen-Kampfsportart. Mit Karate vergleichbar, richtet sich aber ausschliesslich gegen wehrlose Sofakissen.
Carsten

 

Knickmühle, die
Eine Maschine, die in der Druckerei Zeitungen, Stadtpläne u.Ä. faltet.
Yannick Schneider

 

Kniebis, der
Eine Verletzung, die man sich infolgedessen zuzieht, dass man sich über kleine Menschen lustig macht.
Yannick Schneider

 

Knittelfeld, das
Wenn in den Schuhen eine Falte in den Socken entsteht.
Joana, Leonie

 

Knochenmühle, die
Einer dieser zweiteiligen Metallarme, die z.B. Haus- und Feuerschutztüren wieder zu ziehen. Erweckt beim bloßen Anblick fürchterliche Horrorvisionen von eingeklemmten Fingern.

 

Knoden, der
Das, was dabei herauskommt, wenn man kleinen Kinder gestattet, ihre Schuhe selbst zuzubinden.
Karsten Fleischer

 

Knogl, der
Eine jener Plastiknasen in CD-Hüllen, auf der die CD so fest steckt, dass man beim Zerren daran ständig befürchtet, die CD zu zerbrechen.
Yannick Schneider

 

Knopfhammer, der
Mann, der an Zugtüren wartenden Frauen über die Schulter greift, um den Türöffnerknopf noch mal zu drücken, woraufhin sich die Tür (zusammen mit allen anderen Türen des Zuges) öffnet, begleitet von einem gönnerhaften Kommentar des Knopfhammers.
Kathrin Passig

 

Knüllwald, der
Unübersichtlicher Baumbestand, materialisiert sich immer unerwarteterweise zwischen Kneipe und Heimstatt. S.a. → Langamarch, → Trunkelsberg.
Carsten

 

kobbeln (V.)
Alberne Gespräche mit Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen und anderen Haustieren führen.
Andreas

 

kobern (V.)
Im Geräteschuppen/in der Garage o.ä. stundenlang aufräumen, ohne wirklich Platz zu schaffen
ThoHu

 

köblöd (Adj.)
Auf eine Art dumm, die eine Aussage oder Analyse als von einer künstlichen Öntelligenz generiert offenbart.
Simon Putzhammer

 

Ködderitzsch, der
Mageninhalt nach dem wiederholten wahllosen Genuss von Bratwurst, Zuckerwatte, Bier, Türkenhonig, Fischbrötchen und Jägermeister, aber vor der anschließenden Achterbahnfahrt.
Ku

 

Köflach, der
Während eines akuten Hustenanfalls einsetzender Lachkrampf.
Tom

 

Kohfidisch, der
Jiddischer Ausdruck für Rinderwahn.
Carsten

 

Kohlbichl, der
Die „Hälfte“ des Gemüses, auf der beim „Halbieren“ der gesamte Strunk gelandet ist.

 

Kohlenbach, der
Mischung aus Wasser, Tränen, Rotze und Wimperntusche im Gesicht einer heulenden geschminkten Person.
Manuel Kunst

 

Kolbermoor, das
Dämpfend mitschwingendes Gefühl in Freundschaften und Liebschaften. Entspringt der vorsorglichen Annahme, dass liebgewonnene Kolleg*innen, Bekannte im Stadtteil oder auch Partner*innen irgendwann kündigen, wegziehen oder was sie eben so tun.
Simon Putzhammer

 

Köllnholz, das
Jenes sagenumwobene Material, aus dem das spezielle Rednerpult des rheinischen Karnevals, die „Bütt“, konstruiert wird.
Alexander B. Strunk

 

kolumbien (V.)
(kolamb, kolümbe, kolomben) Etwas entdecken, das man zunächst für völlig neu hält, deswegen völlig aus dem Häuschen sein und zuletzt herausfinden, dass andere es schon ewig kennen.
„Christoph Kolumbus hat Amerika also nicht entdeckt, sondern nur kolomben.“
Yannick Schneider

 

Komarom, das
Tiefschlaf, der auch durch die Posaunen von Jericho nicht gestört werden kann. Beispielsweise zu beobachten bei Kleinkindern, die von ihren verantwortungsbewussten Eltern im → Pensacola zum mitternächtlichen Heavy-Metal-Konzert mitgeschleppt werden und nicht einmal während des obligaten Schlagzeug-Solos mit der Wimper zucken.
Marko Kolm

 

kommern (V.)
Beschreibt die plötzliche Ankunft fälschlich noch weit weg geglaubter Personen, Gegenstände oder Ereignisse. Beispiele: Wenn Gelegenheitsbekannte, denen man ein unverbindliches »Wenn ihr in der Nähe seid, schaut doch mal rein!« mit auf den Weg gab, plötzlich ernst machen und sich für den gleichen Tag zur Visite ankündigen; Weihnachten kommert regelmäßig ganz und gar auf einmal; Herr Tur Tur entpuppt sich beim Kommern als Scheinriese; das Ende des Geldes kommert oft schon inmitten des Monats etc. Ggs. → ummern
Veronika

 

Kongsvinger, der
Die unangenehme Resonanz den Bändchens oben am Reißverschluss der Jacke mit der Schrittfrequenz des Jackenträgers, bei der das Bändchen abwechselnd gegen beide Gesichtsbacken pendelt. Normalerweise liegt die Resonanzfrequenz wesentlich höher als die Schrittfrequenz, aber wenn man zum Beispiel die Gummifäden aus dem Bändchen entfernt, nimmt dessen Länge zu und es kann zum nervtötenden Kongsvinger kommen. Abhilfe: Das Bändchen über den Kragen nach innen stopfen.
R. Elrahl

 

Königswinter, der
Ein Winter mit weißer, weißer Weihnacht, Zimt, Goldglitter, endlosem Quietschen vor Vergnügen beim Schlittenfahren und Schlittschuhlaufen, prachtvollen Feiern und einer romantischen Liebesgeschichte.

 

Königs Wusterhausen, das
Beschreibt den Zustand einer edlen Hotelsuite nach Abreise des Hochadels oder der A-Prominenz, die dort übernachtet hat.
Veronika

 

könnern (V.)
Der Versuch, anderen Menschen etwas vorzuführen, das man gerade erst selbst gelernt hat, wobei sich herausstellt, dass die Lernphase noch nicht wirklich abgeschlossen ist.
Ku

 

Korfu, das
Zwölf-Ton-Cluster, der entsteht, wenn ein plötzlicher Windstoß bei einem Open-Air-Auftritt der Fischer-Chöre sämtliche Notenblätter durcheinanderwirbelt.
Carsten

 

korklauken (V.)
Umfüllen eines üblen fusellastigen Amselfelders in einen Bleikristall-Dekanter, um ihn ignoranten unliebsamen Gästen zu kredenzen.
Carsten

 

Korleput, der
Ein tadelloses Kleidungsstück, das man seit Jahren nicht mehr angehabt hat, weil man vergaß, dass man es als Ersatz für ein ähnliches, aber fleckiges oder ausgeleiertes Kleidungsstück kaufte, und daher immer jenes für dieses hielt.

 

Körperich, das
Neben dem Es, dem Ich und dem Über-Ich eine weitere, von Sigmund Freud jedoch unentdeckte Instanz menschlicher Selbstwahrnehmung. Das Körperich ist für jene Vorgänge zuständig, in denen Spontaneität gefragt ist, der Kopf aber blockiert. Entsprechend repräsentiert das Körperich die harmlos-lustbetonten Neigungen der Persönlichkeit. Zum Problem wird das erst, wenn das Körperich zu dauerhaft unterdrückt wird, es neigt dann zur Verselbständigung. Mitte der 80er Jahre kam es zu einem damals vertuschten Vorfall, als das Körperich von Helmut Kohl in einer Bonner Villengegend gesichtet wurde, wo es stundenlang vehement Klingelpost spielte.
Pengoblin

 

Korsika, das
1. Kleiner Ortsteil, der vorgibt, eine Mittelmeerinsel zu sein.
2. Insel, die vorgibt, ein kleiner Ortsteil irgendwo in der Kurpfalz zu sein.
Karsten Fleischer

 

Kosemitz, der
Abendliche Vorbereitungshandlung an Wochentagen, die für die Ausübung des Geschlechtsverkehrs vorgesehen sind.
Ku

 

Kosilenzien, die (Pl.)
Die Momente in Diskussionen, in denen die Runde ein Thema zur Zufriedenheit aller abgeschlossen hat und auf die Frage: „Gibt’s dazu sonst noch etwas?“ einmütig schweigt, bevor dann zum nächsten Streitpunkt übergegangen wird.
Marko Kolm

 

köslau (Adj.)
Bezeichnung für eine Suppe, die mit der richtigen Temperatur auf den Tisch kommt.
Manuel Kunst

 

kössen (V.)
Sich sehr heftig küssen, mit für alle umstehenden Leute gut sichtbarem Zungeneinsatz.
Karsten Fleischer

 

Kostplatz, der
Ein abgeflachter Fels, eine Schutzhütte oder etwas Ähnliches, der einen Wanderer dazu einlädt, Thermoskanne, Brot und Salami auszupacken.

 

Kothau, der
Hinterlassenschaft eines Hundes, die unter dem mittlerweile wieder geschmolzenen Schnee ihre strukturelle Integrität eingebüßt hat, dadurch aber keinesfalls weniger stinkt. I.ü.S. für ein lange verdrängtes Problem, das irgendwann akut und offensichtlich wird: „Jetzt haben wir den Kothau!“
Felix Hoffmann

 

kothausen (V.)
Seit zwei Wochen vergeblich auf den Klempner warten, der die verstopfte Toilette reparieren soll.
Wayne

 

Kothhöring, das
Bewegungsarmer, geruchsintensiver Mist-Job, bei dem man neben einem Teller mit Münzen sitzt und zu Leuten vor und nach deren Toilettenbesuch den Augenkontakt sucht.
Simon Putzhammer

 

Kothmaißling, das
Fachterminus für den Abbau von Guano.
Yannick Schneider

 

Kotzmannsreuth, die
Das Gefühl, das man verspürt, wenn man morgens im → Knüllwald erwacht.
Yannick Schneider

 

Kraase, die
Makroskopische Zeiteinheit, in der v.a. Planetenalter gemessen werden. Definiert den Zeitraum völliger Ruhe zwischen dem ersten lauten Aufschrei eines Kleinkindes, das übel hingefallen ist, und dem noch lauteren zweiten Sirenenton, der eine mehr oder weniger längere Brüllarie einleitet. Während dieses Zeitraums schreit das Kleinkind nicht (jedenfalls nicht in für Menschen wahrnehmbaren Frequenzbereichen), sondern presst zuerst die letzten Sauerstoffmoleküle aus seinen Lungen und füllt sie dann wieder bis an den Rand des Berstens, um danach umso länger anhaltend und nachhaltiger ganze Konzertsäle zusammenschreien zu können. Die Kraase entspricht auch dem Zeitraum, den das Gehirn eines unerfahrenen jungen Elternteils benötigt, um zu der Ansicht zu gelangen, das Kind, das man gerade vom Boden aufgeklaubt hat und an sich drückt, habe das Schreien eingestellt und man könne sich beruhigt wieder dem Chor oder Orchester widmen, dem der Dirigent kurz vor Ablauf der Kraase wieder den Einsatz gibt...

 

Kragujevac, der
Mann, der sich beim Versuch, eine Krawatte zu binden, versehentlich selbst stranguliert.
Günter

 

Krahnepuhl, der
Bewährte Einheit der Feuerwehr, die hauptsächlich nach Zugunglücken zum Einsatz kommt.
myrna

 

Krakau, der
Ein Zeitgenosse, der gewaltiges Aufhebens um eine an und für sich unbedeutende Sache macht und dabei die zielgerichtete Anwendung von Gewalt nicht ausschließt. Klassisch (und unvergesslich) dargestellt von John Goodman alias Walter Sobchak in The Big Lebowski.
Veronika

 

Krakow am See, der
Original-Soundtrack zu → Plau am See.
madsester

 

Kramerschlag, der
Pleite eines inhabergeführten Einzelhandelsgeschäfts, die nicht etwa auf den ruinösen Preiskampf, sondern vielmehr auf fortwährende unfreundliche und kleinliche Behandlung der Kunden zurückzuführen ist.
Felix Hoffmann

 

Krampitz, der
Unangenehme Muskeldehnung, die entsteht, wenn man im Auto heftig niesen muss, die Fahrsituation aber ein festes Umklammern des Lenkrads gebietet. Geht oft mit → Schleiz einher.
Felix Hoffmann

 

Krastel, der
Der in ungünstig geformten Marmeladengläsern zurückbleibende, weil mit keinem Löffel oder Messer der Welt zu bergende, Marmeladenrest.
Johann

 

Krätlermühlhöfe, die (Pl.)
Die flinken Bewegungen der Finger über dem Zahlenblock der Tastatur, die geübte Vermeider des → Oetterns ausführen.

 

Kratzerach, das
Eisablagerung an der Innenseite der Windschutzscheibe, die man nach dem ohnehin mühsamen Freilegen des Kfz auch noch entfernen muss. Verteilt sich dabei großflächig über Innenraum und Fahrer und sorgt so für besinnliche Winterstimmung.
Felix Hoffmann

 

Kratzwinkel, der
Seitengemach bei Hofe, in das man sich im Falle von Juckreiz an nicht salonfähigen Körperteilen zurückziehen kann.

 

Krebsförden, das
Der überhebliche und triumphierende Gesichtsausdruck, den Besitzer „normaler“ Autos seit dem Aufkommen der Feinstaubdiskussion denen gegenüber aufsetzen, die sich früher durch den → Katmandu hervortaten.

 

Krebsöge, die
Schlauchartiger Adapter zum Anflanschen von Zigaretten an eine Luftröhrenschnitt-Kanüle.
Carsten

 

Kreckersweg, der
Wer den extra auffälligen, meterweiten Kreckersweg um andere Fußgänger vollzieht, verleiht damit seiner Überzeugung Ausdruck, dass in der Hand gehaltene Mobiltelefone blind für die Umwelt machen. Ein einmal eingeschlagener Kreckersweg wird bei Blickkontakt zum Mobilfunkbesitzer nicht abgekürzt, sondern verlängert, damit die Botschaft den Adressaten auch erreicht.
Kathrin Passig

 

Kreischa-Kleba, der
Jedes Mittel, dessen sich ein entnervter Elternteil bedient, um sein/ihr schreiendes Kind zum Schweigen zu bringen.
Yannick Schneider

 

krekel (Adj.)
Beschreibt den Alltagszustand eines überdurchschnittlich gut gelaunten Menschen, irgendwo zwischen unerträglich-dummdreist und toxisch-hypomanisch.
„Oliver aus der WG über uns war gestern so krekel, da hab ich ihm zwei Valium ins Weißbier getan. Danach war Ruhe im Bau.“
Veronika

 

Kreppling, der
Das Werkzeug, mit dem Crêpebäcker den Teig auf der heißen Platte verteilen.
Yannick Schneider

 

Kreuzricke, die
Wenn man sich beim Sturz auf einen kantigen Gegenstand die Wirbel wieder einrenkt.
Simon Putzhammer

 

Krickenbeck, das
Aus der Form geratener Kuchen, der dann entsteht, wenn man versucht, trotz Gipsbein und Krücke ein Backblech zum Auskühlen vom Ofen zum Fensterbrett zu tragen, und das noch warme Backwerk noch gerade eben durch den Backblechrand vor einem Absturz bewahrt wird. Ansonsten gibt’s ein → Hinsbeck.
Wayne

 

Kriechenwil, das
Zustand in dem man erkennt, dass die Zeit beim Bund einen mehr geprägt hat, als man dachte.
Nora Harbach

 

Kriegsdehnen, das
Reservistenübung mit dem Charakter von Seniorengymnastik.

 

Krietzing, der
Chronisches Kieksen und Überschlagen der Sprechstimme. Kommt vor allem bei Damen vor, denen andere gezwungenermaßen zuhören müssen, z.B. Mathematiklehrerinnen und Verwalterinnen von Sozialleistungen.
Felix Hoffmann

 

kritschen (V.)
Einen längere Zeit ungenutzten Kugelschreiber durch geduldiges Krakeln auf einem Schreibblock reanimieren. Die so entstandene Schraffur ist nicht mit einem → Theesen zu verwechseln, da ihre Form streng dem banalen Zweck folgt.
Felix Hoffmann

 

Kroatisch-Sulz, das
Aus Osteuropa stammende Rhetorikform, bei der es darum geht, in einer Sprache, von der man sicher sein darf, dass das Gegenüber ihrer nicht mächtig ist, eindringlich auf jemanden einzureden. Wenn z.B. ein Taxifahrer oder ein Basarhändler kroatisch-sulzt, möchte er durch ein erhöhtes Entgelt von den Vorteilen zufriedener Schweigsamkeit überzeugt werden.
Pengoblin

 

Kronberg
Ergebnis einer feucht-fröhlichen Familienfeier mit Kinderbeteiligung, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, alle Flaschenverschlüsse zu sammeln. S.a. → Ailertchen
Michael

 

Kronenburg, die
Überdimensionale Protzvilla eines erfolgreichen Zahnarztes.
Wayne

 

krück (Adj.)
Durch ein medizinisches Hilfsmittel nur unwesentlich eingeschränkt. „Möchten Sie sich setzen?“ – „Ich bin nicht behindert, junger Mann, nur ein wenig krück!“
Yannick Schneider

 

Kruft, die
1. Ein Kellerraum, in dem schon vor dem Bau des Hauses ein sog. Krufter Ofen versenkt wurde. Dies ist ein in einem Stück gegossener Gußeysenklotz, der im 19. Jhd. eine Art Vorläufer der Zentralheizung darstellte, indem man einfach so mörderisch heizte, dass es auch durch Steinböden hindurch behaglich warm wurde. Die dabei entstandenen Mengen an Asche und Schlacke sprengen jegliche Vorstellungskraft und können nicht entfernt werden, weil sie in der Regel über die Jahrzehnte irgendwie tragende Rollen in der Statik des Hauses übernommen haben. Eine Entfernung des Krufter Ofens ist aus naheliegenden Gründen ebenfalls unmöglich. Auf den Marktwert eines Hauses hat eine Kruft ähnliche Auswirkungen wie ein Indianerfriedhof.
2. (Atemluft) siehe Fußnote
Ungewinster und Kilian

 

Krummesse, die
Zollstock, dessen Glieder so verzogen sind, dass er nur noch geeignet ist, um gekrümmte Strecken zu messen. S.a. → Vinxel
Yannick Schneider

 

krummhörn (V.)
Aus Feinfühligkeit oder Harmoniesucht resultierendes Verständnis für die diffusesten Verbrüderungsversuche des Gesprächspartners: „Kennst du das auch, dieses leichte, aber doch konstante Brennen unter der Kniescheibe im Sommer?“ – „Ja, ja.“
Nora

 

Krummwisch, der
Zumeist haifischflossenförmiger Bereich der Windschutzscheibe, der vom Scheibenwischer niemals erreicht wird.
Felix Hoffmann

 

Krung Thep Maha Nakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Yutthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udom Ratchaniwet Maha Sathan Amon Phiman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit, die
Eine im Heimatland eines Touristen unbeschaffbare Zutat, die einem im Urlaubsland genossenen Gericht seinen spezifischen Geruch, Geschmack und Textur verliehen hat.
Alexander B. Strunk

 

kublank (Adj.)
Zustand eines Milchbauern nach der neuesten Anpassung der EU-Milchquoten.
Wayne

 

Kuckeland, der
Zweckentfremdeter Fahrradspiegel, der an Wohnblock-Küchenfenstern befestigt wird, um die Haustür zu überwachen.
Karin

 

Kuddewörde, die (Pl.)
Die Durchsagen in den meisten Zügen der Deutschen Bahn, die durch billige Tontechnik und starken Dialekt entstellt werden (Stichwort: „Dorausschdieschnfohrdrischdungräschds“). S.a. → qumälisch
Yannick Schneider

 

Kudlhub, der
Ein fertiger Apfelkuchen, bei dem die Hälfte der Zutaten vergessen wurde und der dadurch schon beim Angucken auseinanderfällt.
Annika

 

Kuglenz, der
Wörtlich: Rückzug von der anstrengenden Welt in die Welt des Bowling à la Jeffrey Lebowski. Übertragen auch für andere Laissez-faire-Tätigkeiten von Leuten wie Frührentnern oder hinreichend betuchten Witwen, die die Welt nicht braucht, die ihr aber auch nicht schaden.
Simon Putzhammer

 

Kuhlenbusch
Ein Ort, der dazu verwandt werden sollte, die Fernsehserie „Neues aus Uhlenbusch“ wiederaufzulegen. Der Arbeitstitel dafür war „Cooles aus Kuhlenbusch“. Die Dreharbeiten begannen nie, da sich Hans-Peter Korff weigerte, sein Postfahrrad gegen ein cooles Postmofa einzutauschen.
Karsten Fleischer

 

Kuhlowitz, der
Ein Kuhfladen, der mehrmals niedergetrampelt wurde und nicht mehr seine ursprüngliche Form und Größe hat, da jeder Besucher unfreiwillig ein Stück am Schuh mitgenommen hat.
Nora Sieger und Marina Manetsch

 

Kühlungsborn, der
Medizinisches Kältegerät zur Linderung entzündlicher Gelenkbeschwerden, z.B. bei rheumatoider Arthritis.
Stollentroll

 

kühsen (V.)
Seltene Form oraler Sodomie.
myrna

 

Kükelühn, das
(in Spielfilmen) Weissagung aus dem Munde von Kindern oder Sonderlingen, die als sinnlos oder unwichtig abgetan wird, deren Wahrheit sich im Laufe der Handlung aber immer monströser herausschält.
Ingo Dierck

 

Kupferdreh, der
Zum Vergnügen betriebenes, äußerst raffiniert eingefädeltes Geschäft, das nur wenig abwirft.

 

Küps, der
Abwehrende Handbewegung, um nicht geküsst zu werden.
Johann

 

kürten (V.)
(kürten, kort, körte, gekorten; z.B. bei Hörbuch- oder Filmfassungen eines Buches oder bei Leserbriefen) Durch willkürliche Kürzungen völlig entstellen.
Yannick Schneider/Kilian Evang

 

kuschlau (Adj.)
Ein kuschlaues Gefühl ist das peinliche Berührtsein in der Gegenwart zweier Menschen, die plötzlich zu schmusen anfangen.
Yannick Schneider

 

Kwelena
Die Schutzheilige der unheimlich knappen und noch lange nicht entschiedenen Wahlen in den USA 2020.
Simon Putzhammer

 

Kynoten, der
Verwirrender höhenfreier Verkehrsknoten, üblicherweise mit zahlreichen verschlungenen Auf- und Abfahrten bzw. „Krakenarmen“.
Simon Putzhammer

 

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